Sehenswertes

Die Bettinger Mühle

Liebevoll vom Verein zur Erhaltung der Bettinger Mühle e.V. seit 1994 restauriert und instand gehalten, ist das Kulturzentrum Bettinger Mühle heute ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Gemeinde Schmelz und darüber hinaus.

Das Mühlenensemble beherbergt ein Mühlenmuseum, das Einblick in die Mühlengeschichte längst vergangener Zeit gewährt. Die mittlerweile historischen Gerätschaften sind vollständig erhalten und das alte Mühlrad dreht noch seine Runden. Doch auch neue Techniken haben Einzug gehalten. So wird mit dem neuen Mühlrad erfolgreich Strom erzeugt. Rund 15 Haushalte können mit ökologisch gewonnener Energie aus Wasserkraft der Prims versorgt werden.

Die Bettinger Mühle ist Zeugnis mennonitischer Mühlen an der Prims. Dieses Thema wird in der Mennonitenstube - einem Ort der Toleranz - aufgegriffen. In einer anschaulichen Ausstellung wird die die Geschichte der Mennoniten im Schmelzer Raum den Besuchern näher gebracht.
Vorgehalten wird auch eine kleine Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte und die alte Backstube, in der noch gelegentlich Brot gebacken wird und Backkurse angeboten werden. Abgerundet wird das Mühlenensemble mit der restaurierten Scheune und der Mühleninsel. Sie bieten Raum für vielfältige kulturelle Veranstaltungen wie Literaturabende, Ausstellungen und Konzerte. Für private Feierlichkeiten sowie Trauungen im "Trauzimmer" oder "Unter der Linde" - was wohl einmalig ist - bietet die Bettinger Mühle ein einzigartiges Ambiente.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Mühlenvereins Schmelz.

Der Bäuerliche Lehr- und Schaugarten

Der ehemalige Garten der Bettinger Mühle wurde 2003 zu einem Bäuerlichen Lehr- und Schaugarten umgestaltet. Dieser wird vom Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V., der seinen Sitz in der Mühle hat, bewirtschaftet. Der Garten bietet Einblick in die Pflanzenvielfalt eines Bauerngartens. Neben Obst, Gemüse und Kräutern nehmen bäuerliche Stauden, Rosen und Gehölze einen breiten Raum ein. Hinzu kommen wechselnde Bepflanzungen mit Zwiebelblumen und Sommerflor. Fast das ganze Jahr über blüht es im Bäuerlichen Lehr- und Schaugarten.
Weiter sind ein Hochbeet, Kompostgefäße, eine Wildbienenwand, Nisthilfen aller Art, ein Schaubienenkasten, Dachbegrünung und Weidegeflechte zur Beetumrandung zu sehen.
Seit 2016 ist der Bäuerliche Lehr- und Schaugarten Bestandteil des Gartennetzwerkes "Gärten ohne Grenzen". Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Verbandes der Gartenbauvereine.

Die Bettinger Eisenschmelze

Die frühere Eisenschmelze, die im ausgehenden 17. Jahrhundert von der französischen Familie de Lénoncourt gegründet wurde, war namensgebend für die Gemeinde Schmelz.

Charles Henry Gaspard de Lénoncourt erhielt 1686 vom französischen König Ludwig XIV eine Hüttenkonzession für seine Herrschaft in Dillingen, zu der auch Bettingen, heute Ortsteil von Schmelz, gehörte.

Die Bettinger Eisenschmelze lag am Ufer der Prims und bestand zeitweise aus zwei Schmelzöfen (Tiegel), einem Pochwerk und einer Gießerei für Takenplatten und Haushaltsgegenständen. Das Erz für die Anlage wurde im Tagebau im Gebiet Lebach, Gresaubach und Rümmelbach  aus ergiebigen Raseneisenerzen und Lebacher Eiern gewonnen. Leicht fiel auch die Holzkohlengewinnung, da Holz aus der waldreichen Gegend reichlich vorhanden war. Die Wasserkraft der Prims wurde zum Antrieb des Ofengebläses und der Pochhämmer genutzt.

Nach der Umstellung von Holzkohle auf Kohle und Koks gab es zu viele Standortnachteile, da die Kohle aus den weiter entfernten saarländischen Kohlegebieten herangeschafft werden mussten, so dass die Eisenschmelze im Jahre 1868 schließen musste und 1869 versteigert wurde. Nach der Stilllegung wurde die Bettinger Eisenschmelze als Sägewerk und Holzhandelbetrieb weiter genutzt.

Die "Birg" bei Limbach

Die "Birg" in Schmelz-Limbach ist eine der am besten erforschten Höhenbefestigungen des Saarlandes, denn in den 70er und 80er Jahren fanden an dieser Stelle neun Grabungskampagnen des Instituts für Vor- und Frühgeschichte der Universität des Saarlandes statt. Die "Birg" war im Wesentlichen ein Zufluchtsort in Unruhezeiten und wurde ausgehend von der späten Keltenzeit bis ins Frühmittelalter genutzt.

Die Gemeinde Schmelz hat die am Premium-Wanderweg "Erzgräberweg" gelegene Höhenbefestigungsanlage "Birg" für den Besucher attraktiver gestaltet und ihre Erlebbarkeit verbessert. Die Ausgrabungsschnitte der 80er Jahre im oberen Burgwall wurden wieder verfüllt und die Süd- und Westmauer des zentralen Gebäudes auf dem oberen Burgplateau visualisiert. Der Wanderer kann nun den ehemaligen Charakter des besonderen Kulturdenkmals besser wahrnehmen. Auf Informationstafeln erfährt der Besucher Interessantes über die wechselvolle Geschichte der "Birg".

Auf der "Birg" wächst das "Kleine Immergrün", eine Kulturzeitreliktpflanze aus der Römerzeit. Mit ihren blauen Blüten überzieht die Pflanze die Birg im Frühjahr mit einem blauen Teppich.

Die "Birg" in Schmelz-Limbach ist von der L.I.O 145 über die Bahnhofstraße zu erreichen. Der Weg ist bis zu einem Parkplatz ausgeschildert. Von dort erreichen Sie das Denkmal zu Fuß in 15 Minuten.

Zum Weiterlesen:
"Birg" - Eine Höhenbefestigung der Kelten, Gallo-Römer, Romanen und Ritter

Der Flyer zur "Birg" und dem Raubritterpfad finden Sie hier.

 

Altes Zollhaus in Schmelz-Bettingen

Das Gebäude Marktstraße 24 hat sich als historisch wertvolles Relikt aus dem 17. Jahrhundert herausgestellt.
Ein bauhistorisches Gutachten ist zu dem Schluss gekommen, dass der Ursprung des Gebäudes in einem von Kaufmann Wehr vor 1630 errichteten Gebäude liegt, das diesem als Lagerort für die Abgaben aus den hagenschen Besitzungen diente. Um 1682/1683 wurde ein repräsentativer Bau mit integriertem Wirtshaus errichtet, der als Station für die Erhebung von Brückengeld und Straßenzoll genutzt wurde. Um 1730 diente das Gebäude als Unterkunft für Arbeiter der Bettinger Eisenschmelze und ist damit das älteste Arbeiterhaus im Saarland.

Das "Alte Zollhaus" wurde im Rahmen des Projekts "Lebendige Mitte Bettingen" fachgerecht saniert. Ein Teil des Gebäudes bleibt zur Anschauung in seiner Ursprünglichkeit erhalten und dokumentiert das Leben einer Arbeiterfamilie im 17. Jahrhundert. Die übrigen Räume werden als Kultur- und Sozialforum genutzt.

Das alte Zollhaus - Von der königlichen Zollstation zum ersten saarländischen Arbeiterhaus.

Das alte Zollhaus - Und die Verbindung zwischen Zollhaus, Bettinger Schmelze und Bettinger Mühle.

Naturdenkmal "Dicke Eiche"

Die "Dicke Eiche" entstand um circa 1650.

Sie ist ein Zeugnis der alten Mittelwaldwirtschaft, die bis circa 1850 betrieben wurde. Unter einem Schirm großer Eichen und Buchen wurden alle 10-20 Jahre junge Eichen und Buchen gefällt - "auf den Stock gesetzt"-. Ihr Holz diente zur Holzkohleerzeugung und als Brennholz.
Mit dem Niedergang der Bettinger Schmelze (endgültige Stilllegung 1868) wurde die Forstwirtschaft auf eine Hochwaldwirtschaft umgestellt, die die Gewinnung von hochwertigen Hölzern für den Baubereich oder die Möbelherstellung zum Ziel hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war die knorrige "Dicke Eiche" bereits so mächtig, dass mit den damaligen Werkzeugen (Beil, Drummsäge etc.) ein Einschlag nicht mehr sinnvoll erschien.

Lebacher Eier

Die "Lebacher Eier" waren die Rohstoffbasis für die vorindustrielle Eisenverhüttung im nördlichen Saarland. Bereits 1526 und 1543 wird eine ruinierte Eisenschmelze in Bettingen erwähnt. Im Zuge der Gründung der Dillinger Hütte im Jahre 1658 wurde durch die Herren von Lénoncourt in Bettingen um 1700 eine Eisenschmelze auf der Erzlagerstätte in Bettingen gegründet. Der Abbau der "Lebacher Eier" erfolgte im ungeregelten Tagebau (Pingen). Nach dem das Abbaugebiet in Bettingen früh erschöpft war, verlagerte man den Erzabbau in die ergiebigeren Rümmelbacher und Gresaubacher Schotten bei Lebach.

Als "Lebacher Eier" bezeichnet man Toneisensteinerze mit einem Eisengehalt von bis zu 28 %. Namensgebend für die "Lebacher Eier" war die Eiform oder bei größeren Exemplaren die Diskussform. Der Durchschnitt konnte bis über 20 cm betragen. Die Entstehungszeit der "Lebacher Eier" ist der Perm (vor 280 bis 230 Mio. Jahren). Entstehungsort war der Rümmelbach-Humberg-See (Rümmelbach bei Lebach und Humberg bei Bad Kreuznach) der sich über 3.400 qkm erstreckte und damit etwa die dreifache Größe des Bodensees hatte.

Der Entstehungsprozess war dergestalt, dass organische Substanzen (Tierreste, Tierkot, Pflanzenreste) unter Luftabschluss Schwefelwasserstoff bildeten und in einem chemischen Prozeß Eisensalze anlagerten.

Chorturm der ehemaligen Kapelle St. Matris Dolorosa

Alter Turm Außen

Die Kapelle "St. Matris Dolorosa" (Schmerzhafte Muttergottes) war eine Filialkirche der Bettinger Pfarrei "St. Stefanus", die zur Abtei Tholey gehörte. Sie wurde 1384 von den Außener Grundherren, den Vögten von Hunolstein gestiftet und beweist den frühmittelalterlichen Bestand des Ortes "Auwesheim". Die im Dachgebälk des Turmes verbauten Hölzer wurden um 1500 gefällt. 1845 wurde das Kirchenschiff wegen Baufälligkeit neu aufgebaut und vergrößert. Der aus Bruchstein gemauerte Turm blieb dabei unverändert. 1914 war die Kapelle zu klein geworden und wurde um die Notkirche erweitert. 1926 wurde Außen eine selbstständige Kirchengemeinde. Nachdem 1934 die "Marienkirche" fertig gestellt worden war, wurde das Kirchenschiff von 1845 abgerissen. Die Notkirche wurde zur Schreinerei Peter Reuter. Im Zuge der Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Turmes im Jahr 2007 wurde ein gotisches Fenster im Altarbereich freigelegt und nach historischem Vorbild neu verglast.

Naturschutzgebiet Engelgrundweiher

Der Engelgrundweiher liegt am Ortsrand des Gemeindebezirkes Hüttersdorf. Das anschließende Feuchtbiotop gehört zum 32,3 ha großen Naturschutzgebiet "Engelgrund-Girtelwiese".

Die alte Kirche in Limbach

Die Mauern des Kirchturms der alten Kirche datieren ins Mittelalter des 11.-12. Jh. Das Baudenkmal zählt zu den ältesten im Landkreis Saarlouis. Der Turm birgt Deckenmalereien aus dem 15. Jh., die in Mineralfarben, wie dem Rötelstein, ausgeführt wurden.

Die Geschichte der Alten Kirche ist eng mit der "Birg" verknüpft. In den Mauern des Turms wurden römische Sandsteinquader verbaut, die wohl von der "Birg" stammen. Sandsteinquader und Reliefsteine stehen vor der "Alten Kirche" in Limbach.

Das Sollbachtal

Das Sollbachtal besteht aus naturbelassene Feuchtwiesen und Auenwäldern. Es bildet die Gemeindegrenze zwischen Schmelz und Wadern und ist gleichzeitig Kreisgrenze zwischen Saarlouis und Merzig-Wadern. Daneben ist es die ehemalige Landesgrenze zwischen dem Saargebiet und dem Deutschen Reich.

Die Gerichtslinde

Auf dem Galgenberg oberhalb von Michelbach an der B 268 steht die sogenannte "Gerichtslinde", die eigentlich eine Ulme ist. Wahrscheinlich ist sie schon vor 1730 gepflanzt worden. An dieser Stelle befand sich einst die Richtstätte des Hochgerichts Michelbach.