Die Verlegung der Stolpersteine der Familie Liffmann und der Familie Geier sollte im Jahr 2020 durch den Kölner Künstler Gunter Demnig erfolgen. Aufgrund von Corona musste die Verlegung durch Herrn Demnig zweimal verschoben werden. Nun findet am 23. März eine Gedenkveranstaltung für die Stolpersteine statt.
Die Initiative dafür ging von der Kettelerschule und der Gemeinde Schmelz aus, die in Kooperation mit dem Adolf-Bender-Zentrum in Sankt Wendel die Verlegung vorbereitet haben. Über ein Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Schule mit Hilfe der pädagogischen Begleitung durch das Adolf-Bender-Zentrum über das Schicksal der Menschen aus ihrem Heimatort recherchiert, Angehörige getroffen und die Verlegung organisiert.
Die drei Stolpersteine für die jüdische Familie Liffmann werden vor dem Parkplatz am Hasenberg verlegt, auf dem früher das Haus der Familie stand. Mutter Rosa Liffmann wurde 1942 deportiert und ermordet, ihr genaues Schicksal ist bis heute nicht bekannt. Vater Alfred wurde ebenfalls 1942 deportiert und starb in Auschwitz. Einzig Tochter Klemma überlebte im Widerstand in Holland, wo sie auch nach dem Krieg blieb und eine Familie gründete.
An Peter Geier, einem Opfer des sogenannten „Euthanasieprogramms“ der Nationalsozialisten, wird mit einem Stolperstein in der Limbacher Straße erinnert. Der 1866 in Goldbach geborene Geier wurde vermutlich im Juni 1941 in der mittelhessischen Tötungsanstalt Hadamar aufgrund einer psychischen Erkrankung vergast, nachdem er viele Jahre in verschiedenen Krankenhäusern verbracht hatte.
Für Bürgermeister Wolfram Lang ist es wichtig, dass in der Gemeinde Schmelz neben den bereits verlegten Stolpersteinen, nun weiteren vier Opfern des Nationalsozialismus durch die Nennung ihrer Namen und ihrer Lebenswege gedacht wird. „Dass sich junge Menschen an der Aktion beteiligt haben freut ihn besonders“
„Für uns an der Kettelerschule ist es wichtig, die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus lebendig zu halten, um aus ihr zu lernen, damit so etwas nie wieder geschieht. Deshalb initiieren wir Stolpersteinprojekte und kümmern uns um die verlegten Steine in der Gemeinde“, so die Schulleiterin der Kettelerschule, Isabella Katzorke, die zu diesem Anlass ebenso sprechen wird wie einige ihrer Schüler sowie der Geschäftsführer des Adolf-Bender-Zentrums Jörn Didas.